Heidi und ihre große Familie *alle haben ein Zuhause gefunden*

Als Heidi Ende April zu uns kam, stand es denkbar schlecht um sie. Von Tierfreunden in Willingen mit deutlichen Vergiftungsanzeichen aufgefunden, stellte sich schnell raus dass wir es mit einer werdenden Mutter zu tun hatten. Die Ultraschalluntersuchung beim Tierarzt zeigte aber zum Glück, dass die ungeborenen Kitten trotz Vergiftung der Mama wohlauf waren.

Heidi

Im Tierheim wieder gesund und munter

Zur weiteren Pflege im Tierheim Brilon angekommen, erhielt Heidi erst einmal ihren neuen Namen. Eine Identifikation war leider nicht möglich. Also wurde Heidi Mitglied unserer großen Katzenfamilie. Was sie nicht davon abhielt, Menschen gegenüber freundlich und aufgeschlossen zu werden.

Wenige Tage nach ihrem Einzug ins Katzenhaus, durften wir bereits den Nachwuchs willkommen heißen. Drei gesunde Kitten brachte Heidi zur Welt. Die Kater Barney und Fred und deren Schwester Betty. Alle drei wurden von der Mutter rund um die Uhr liebevoll versorgt und gepflegt. Heidi nahm ihre neue Aufgabe sehr ernst.

Heidi und Kitten

Ein Umstand, welcher bereits wenige Tage später wichtig werden sollte. Keine zwei Wochen nachdem Heidi ihre Kitten zur Welt gebracht hat, wurde im Tierheim ein verlassenes Kitten aus dem Raum Marsberg abgegeben. Das Findelkind war in etwa so alt wie Heidis Kitten, so dass der Gedanke naheliegend war, den Neuzugang bei ihr unterzubringen. Und tatsächlich hatten die Mitarbeiterinnen im Tierheim die richtige Intuition. Kaum angekommen, wurde Findling Wilma ausgiebig geputzt, gesäugt und in die kleine Familie aufgenommen.

Platz ist in der kleinsten Katzenbox

Nur sechs Tage nachdem Wilma in ihre neue Familie aufgenommen wurde, alarmierte die Polizei den Vorstand des Tierschutzvereins – ein weiteres Kitten wurde im Bereich Brilon gefunden. Von einer Tierheim-Mitarbeiterin in ihrer Freizeit entgegengenommen, fand sich “Pebbles” – wie die kleine Katze später heißen sollte – nach ausgiebiger Untersuchung letztlich bei Heidi wieder. Und weil sowohl in Heidis Box als auch in ihrem Herz noch Platz war, wurde auch Pebbles direkt intensiv geputzt und bekam erst einmal eine ordentliche Portion Muttermilch. So “musste” Heidi nun schon 5 Jungen managen. Keine leichte Aufgabe, welche sie aber mit Bravour absolvierte! So souverän und liebevoll, dass wir schon nach wenigen Tagen gezwungen waren, ihre Adoptionsbereitschaft ein weiteres Mal auf die Probe zu stellen.

Pebbles

Weitere sechs Tage nachdem Pebbles ihren Platz in Heidis kleiner Familie eingenommen hatte, brachten Tierfreunde die kleine Finchen ins Tierheim. Alleine und geschwächt aufgefunden, musste eine schnelle Lösung gefunden werden. Und noch einmal versuchten die Mitarbeiterinnen es bei Heidi. Und auch diesmal bot Heidi sofort einen Platz für das junge Kitten. Obwohl Finchen ein bisschen jünger ist als ihre Adoptivgeschwister, kommt sie bei der Milch nicht zu kurz und entwickelt sich entsprechend gut.

Finchen

“Es sollte jetzt besser genug sein…”

Das Team im Tierheim hofft nun, dass nicht noch mehr unangekündigter “Besuch” im wahrsten Sinne des Wortes vor der Tür steht. Denn auch wenn Heidi ohne jeden Zweifel einen fantastischen Job macht, so sind sechs Kitten für eine junge Mutter eine wahnsinnig große Aufgabe. Und niemand möchte ihr noch mehr Verantwortung zumuten.

Heidi und ihre Familie teilt sich derzeit das Katzenhaus und dessen Auslauf mit zwei anderen Familien. Insgesamt also drei Mütter und 16 (!) Kitten die nicht nur ihre Mütter ordentlich auf Trab halten.

Abgabe ist immer mit der Pflicht zur Kastration verbunden

Die kleinen Kitten sind nach 12 Wochen geimpft und gechipt. Bereit also, ihren Weg in ein neues Zuhause anzutreten. Natürlich nur im Paar oder als Zweitkatze.

Leider haben auch die Kommunen in unserem Einzugsbereich ein massives Problem mit der unkontrollierten Vermehrung von Katzen. Dadurch entsteht so viel Leid, dass wir uns unbedingt für die Kastrationspflicht aussprechen! Und deswegen sind Katzen bei uns zum Zeitpunkt der Abgabe entweder bereits kastriert, oder die neuen Halter*innen verpflichten sich zur (kostenfreien) Kastration bei unserer Tierärztin.

Natürlich wünschen wir uns ganz besonders für Heidi ein schönes neues Zuhause. Sie ist eine tolle Mitbewohnerin sowohl im Haus als auch im Freigang.

Heidi und Family

Wer Heidi und ihre Familie kennenlernen will, ruft uns an (und hofft, dass unser Internet in dem Moment gerade mal mitspielt) oder schreibt uns eine Mail / Nachricht bei Facebook oder Twitter.

Am 07.07. bietet unser Tag der offenen Tür die Chance, die Menschen kennenzulernen, welche Heidi für ihre großartige Leistung so wahnsinnig dankbar sind.